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Das Humanethologische Filmarchiv ist eine wissenschaftliche Forschungseinrichtung.
Es wurde von Irenäus Eibl-Eibesfeldt in der Max-Planck-Gesellschaft gegründet und 2014 von der
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung übernommen.
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In den 1960er Jahren
entwickelte Irenäus Eibl-Eibesfeldt ein kulturvergleichendes Forschungs-
programm zu
Universalien im menschlichen Verhalten. Mit dem Ziel, soziale Interaktion in ungestellten
Aufnahmen zu erfassen, dokumentierte er mit seinem Team der Forschungsstelle
Humanethologie am Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie in Seewiesen in Film, Standbild und Ton
das Alltagsleben von Menschen in verschiedenen Gesellschaften weltweit. |
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In fünf Gesellschaften im südlichen Afrika, in Südostasien/Ozeanien
und Südamerika besuchten die Forscher*innen über Jahrzehnte regelmäßig dieselben
Familien und Nachbarschaften.
So sind hier Lebensgeschichten Einzelner von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter
und in die nächste Generation und auch die Geschichte ihrer Gesellschaften und die
Veränderungen ihrer Lebens-
bedingungen außergewöhnlich gut dokumentiert.
Kurze Studien erfolgten in zahlreichen weiteren Gesellschaften, mit insgesamt mehr
als 50 Gruppen weltweit.
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Heute beinhaltet das Archiv ca. 800 Stunden Film- und Video-Aufnahmen, aus denen mehr als
300 Filme geschnitten und zum größten Teil beim IWF in Göttingen
veröffentlicht wurden, sowie
umfangreiche begleitende Forschungsmaterialien; eine Filmdatenbank enthält die
szenengenaue Erschließung der Filme.
Es ist damit das weltweit umfassendste Archiv zu biokultureller Diversität des Menschen.
Einsichtnahme in das Archivmaterial ist nur für wissenschaftliche Zwecke und
nur in den Räumen des Instituts möglich. Bitte kontaktieren Sie uns.
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Das verbindende Erbe der Menschen
Die Dokumente der kulturvergleichenden Langzeitstudie sind einzigartige,
nicht wiederholbare Zeugnisse von globaler Bedeutung. Sie belegen Variabilität
in Verhalten und Handeln von Individuen und Gruppen, kulturelle Diversität und Kulturwandel
ebenso wie kulturelle Analogien und Universalien und biologische Gleichartigkeit
und Universalien der "Familie Mensch".
Gerade unsere im gemeinsamen Ursprung aller Menschen gründenden Gemeinsamkeiten und
die in unserer gemeinsamen biokulturellen Evolution gründenden Wissens- und Wertesysteme
bieten ein Fundament für die Herausforderungen der globalen Zukunft – für
internationale and interkulturelle Verständigung, für die Neugestaltung
globaler Beziehungen und die Überwindung überkommener Hegemonien und Ungleichheiten und
damit für Wohlstand und Frieden.
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